Zum Verhältnis von Bildkonstruktion versus Bildbetrachtung...
Entsprechend eines transzendentalphilosophisch-konstruktivistischen Grundverständnisses (Wissenschaftlicher Kontext) ist die Wahrnehmung und Erfahrung von „Bild/Wirklichkeit“ ein genuin schöpferischer Akt.
Demnach bezieht sich die künstlerische Untersuchung der transzendentalen Konstruktionsprinzipien sowohl auf die Perspektive der gestaltenden, als auch betrachtenden Instanz. (Motive und Methoden)
Tatsächlich handelt es sich bei den scheinbar unabhängigen Vorgängen von „Werk-Konstruktion“ und „Werk-Wahrnehmung“ um zwei interagierende Aspekte ein und desselben künstlerischen Schaffensprozesses: Sowohl KünstlerInnen als auch BetrachterInnen nehmen wahr, indem sie konstruieren und konstruieren indem sie wahrnehmen – erst in diesem dynamischen Feld wechselseitiger Konstruktionsprozesse entwickelt sich das „Werk“ zur „Kunst“.
Die Rolle des/r KünstlerIn unterscheidet sich dabei lediglich dadurch, dass sie/er innerhalb eines „künstlich“ geschaffenen Erlebensfeldes, bewusst daran arbeitet, Wahrnehmung, Erfahrung und Erkenntnis nicht nur „für sich“ zu machen, sondern auch (mit-) zu teilen.
Meiner Erfahrung nach wird diese angestrebte Kommun(ikat)ion nur durch ein kontinuierliches Zurücktreten der Person hinter die transpersonale Dimension des gegenwärtigen Erfahrungsprozesses ermöglicht.
Erst in der daraus erwachsenden Offenheit entwickelt sich jene „Form“, die insofern als „künstlerisch“ zu betrachten ist, als sie über den persönlichen Erlebensraum der/s KünstlerIn hinaus- und in die Wirklichkeitserfahrung anderer hineinreicht:
Indem die/der KünstlerIn innerhalb eines ästhetischen Feldes bewusst Erfahrung „macht“, konstruiert sie/er zugleich Erfahrbares, das die Grenzen ihrer/seiner Wirklichkeitskonstruktion überwindet...ihre/seine ästhetische Erkenntnis generiert Erkennbares im Begegnungsfeld ästhetischer Wirklichkeitserfahrung.